Lehrermangel bedroht Bildungsrepublik Deutschland - Bundesdirektorenkonferenz fordert Aufwertung des Lehrerberufs
Hannoversch Münden, 23.09.2011
Die BDK betrachtet die Entwicklung bei der Versorgung der Gymnasien mit Lehrkräften mit größter Sorge. Immer weniger junge Menschen - vor allem immer weniger junge Männer – sehen im Lehrerberuf ein attraktives Berufsbild. Zudem wählen Lehramtsstudierende viel zu selten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und technische Fächer (MINT-Fächer), obwohl sich hier an den Gymnasien der größte Bedarf abzeichnet.
Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland braucht auch in Zukunft die jungen Menschen, die am besten für den Lehrerberuf geeignet sind. Daher fordert die BDK:
- Politik und Medien müssen mit uns gemeinsam die gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung des Lehrerberufs massiv fördern.
- Universitäten müssen der Lehrerausbildung höchste Priorität einräumen; besondere Aufmerksamkeit gilt den Mangelfächern.
- Die bedarfsgerechte Bereitstellung von Lehramtsstudienplätzen und Kapazitäten im Vorbereitungsdienst muss gewährleistet werden.
- Zum Ausgleich der landesspezifischen und fächerspezifischen Bedarfe richtet die Kultusministerkonferenz (KMK) eine zentrale Serviceagentur für Lehrer im Internet ein.
Zudem muss die Attraktivität des Lehrerberufs durch Verbesserung der beruflichen Rahmenbedingungen gesteigert werden. Die BDK fordert weiter:
- eine niedrigere Pflichtstundenzahl der Lehrer an Gymnasien, damit sie den gestiegenen und veränderten Anforderungen des Lehrerberufs gerecht werden können;
- die Aufnahme von Leistungselementen in das Besoldungs- und Tarifrecht;
- die Schaffung von bundesweit vergleichbaren Beförderungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.
Hannoversch Münden, 23. September 2011
Dr. Rainer Stein-Bastuck
Bundesvorsitzender
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